Coworking-Spaces – alles, was du wissen musst
In letzter Zeit öfters den Begriff Coworking-Space gehört & doch nie verstanden, was genau gemeint ist? Wir geben einen Überblick über den Arbeitstrend.
In letzter Zeit öfters den Begriff Coworking-Space gehört & doch nie verstanden, was genau gemeint ist? Wir geben einen Überblick über den Arbeitstrend.
Coworking. Die alternative Arbeitsform hat in den letzten Jahren in Deutschland einen ganz schönen Aufschwung erlebt. Laut einer Studie des Bundesverbands für Coworking-Spaces hat sich die Anzahl der Spaces zwischen 2018 und 2020 vervierfacht. Im Mai 2020 gab es in Deutschland ganze 1.268 Coworking-Spaces.
Es scheint, als ob viele von uns trotz der Pandemie oder gerade wegen deren Auswirkungen, verstanden haben, dass mögliche Alternativen zum Standard-Büro und zum Homeoffice existieren. Doch was genau ist Coworking überhaupt und was charakterisiert die Arbeitsform?
Hier kommen wir ins Spiel: Wir beleuchten den innovativen Arbeitstrend von allen Seiten und nehmen dessen Pros und Cons genauer unter die Lupe. Außerdem überprüfen wir gemeinsam, was du tun kannst, damit deine Sachen wie Laptop und Co. auch während des Coworkings geschützt sind (sorry, aber wir gehören noch immer zur Gruppe der Versicherungsnerds).
Spätestens seit der WeWork-Story hat wahrscheinlich jeder schonmal den Begriff „Coworking” gehört, doch was genau steckt dahinter? Coworking stellt eine alternative, nicht mehr ganz so neue Arbeitsform dar, bei der du dir einen flexiblen Arbeitsplatz in einem gemeinschaftlich genutzten Raum anmietest. Während du dir dieselben Räumlichkeiten mit den anderen Coworkern teilst, arbeitet ihr doch weiterhin an euren separaten Aufgaben. Jedenfalls die meiste Zeit – außer ihr wählt bewusst gemeinsame Projekte aus, die ihr zusammen in die Wege leitet.
Mit dem Zahlen deiner Miete sicherst du dir nicht nur den physischen Platz, also Stuhl und Schreibtisch, sondern auch Zugriff auf zusätzliche Services wie W-LAN, abgetrennte Meeting-Räume, Drucker oder auf die Kaffeeküche – je nachdem, wie der Space deiner Wahl ausgestattet ist. Denn es gibt große Unterschiede zwischen den Anbietern.
Wer genau bevorzugt Coworking gegenüber der Arbeit im Büro oder im Homeoffice?
In der Vergangenheit war Coworking wohl eher unter den Vagabunden des Arbeitslebens verbreitet, oder denen, die sich (noch) kein eigenes Office leisten konnten. Die Rede ist von Freelancern, kleineren Start-ups und digitalen Nomaden.
Mittlerweile, da unsere Arbeit immer technisierter wird und eigentlich von überallher ausgeübt werden kann, gewinnt die Arbeitsform auch unter anderen Berufsgruppen an Popularität. Im Endeffekt kann jeder, der möchte und deren Chef:in auf der Trendwelle mitschwimmt, im Coworking-Space arbeiten.
Seit wann gibt’s Coworking eigentlich schon? Ein kurzer historischer Abstecher.
Coworking kommt als Trend aus den USA. Es findet seine Anfänge in den 2000ern – an der Westküste, um genau zu sein in San Francisco, wo im Jahr 2005 der erste Space gegründet wurde. Wenn man einen genaueren Blick auf die Wurzeln des Coworkings in Deutschland wirft, dann wird damit zumeist das betahaus in Berlin in Verbindung gebracht. Dieses wurde vier Jahre nach Aufkommen des amerikanischen Trends in Berlin eröffnet.
Heutzutage, stellen laut Aussagen des Gründer-Magazins Regus, WeWork, Mindspace und Rent24 die größten Coworking-Anbieter Deutschlands dar.
Wo gibt’s die meisten Coworking-Spaces in Deutschland?
Wenn du jetzt an Berlin gedacht hast, dann liegst du goldrichtig. Die meisten Spaces befinden sich zurzeit laut der Website der German Coworking Federation e.V. noch immer in den größeren deutschen Städten.
In den letzten Jahren kann man jedoch einen recht interessanten Trend beobachten. Laut einer aktuellen Bertelsmann Studie wird nämlich auch Coworking „auf dem Land” immer beliebter und hat das Zeug dazu, das Leben dort attraktiver zu machen. Es gilt: Community Feeling im geteilten Space vs. langes Pendeln zum Arbeitsplatz in der Stadt. Sei mal ehrlich, wahrscheinlich hast auch du dir zeitweise, besonders während der Pandemie, ein Häuschen im Grünen statt der 3-Zimmer-Wohnung ohne Balkon in deinem Kiez gewünscht. Das Ganze ist jedoch bisher an der stundenlangen Anfahrt zum Arbeitsplatz gescheitert. Ein Coworking-Office in deiner naturbelassenen Wahlheimat könnte das Problem für dich lösen.
Wie viel kostet ein Arbeitsplatz im Coworking-Space?
Das hängt generell von drei Punkten ab: wo genau sich der Space befindet, ob in der Stadt, oder auf dem Land (letzteres ist günstiger), für welche Zeitspanne du dir einen Platz sicherst (stündliches bis monatliches Abo), und ob du einen sogenannten Fix oder Flex Desk anmietest (beim Fix Desk kehrst du während der gesamten Mietzeit an einen festen Arbeitsplatz zurück).
Die Vergleichsplattform Coworking Guide hat sich die Mühe gemacht, Preise des geteilten Arbeitsplatzes in den größten deutschen Städten zu analysieren. Ihren Ergebnissen zufolge kostet ein „Flex Desk” in Deutschland durchschnittlich 214 Euro monatlich; ein „Fix Desk” ist mit zusätzlichen 110 Euro im Monat deutlich teurer. In Leipzig kommst du mit beiden Angeboten am günstigsten weg, während München die Listen mit den teuersten Spaces anführt.
Wir fassen die Top-Pros der Coworking-Spaces zusammen.
Besseres Equipment.
In der WG arbeitest du mit deinem Laptop auf dem Schoß, da dein Mini-Zimmer keinen Spot für einen eigenen Schreibtisch hergibt? Wie schon kurz angeschnitten, musst du im Coworking-Space einfach nur deinen Laptop oder das, was du sonst noch zum Arbeiten brauchst, mitbringen und kannst starten. Dein Rücken wird’s dir danken.
Arbeitsatmosphäre.
Arbeitest du ganz alleine im Homeoffice, kann es tricky werden, das Gefühl von Betriebsamkeit aufrechtzuerhalten. Umgibst du dich stattdessen mit weiteren, ebenfalls arbeitenden Coworkern, ist es einfacher Motivation für die eigenen Tasks aufzubringen. Hier kann Coworking natürlich nicht besonders punkten, wenn man es mit der Arbeit im Standard-Office vergleicht…
Community Feeling.
Besonders, wenn du eher der Type einsamer (Arbeits-)Wolf bist, kannst du extrem von der Atmosphäre im geteilten Raum profitieren. Viele Coworking-Spaces legen die Priorität darauf, eine Community zu schaffen – sie bieten den Coworkern zusätzlich zu den physischen Räumlichkeiten oftmals regelmäßige Events und Workshops an. Man muss dazu sagen, dass die Pandemie viele der Spaces besonders in diesem Punkt hart getroffen hat.
Neue Ideen.
Gerade weil so viele verschiedene Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Branchen zusammenkommen, bietet Coworking eine tolle Möglichkeit, sich auszutauschen und den eigenen Horizont zu erweitern. Suchst du in der Firma zumeist die Nähe derer, die im selben Department wie du arbeiten, kannst du dich hier easy mit Coworkern anderer Fachrichtungen kurzschließen. Im besten Fall könnt ihr sogar gemeinsame interdisziplinäre Projekte starten – und das ganz ohne die Hackordnung eines normalen Arbeitsplatzes, was uns zum nächsten Punkt bringt…
Authentizität.
Laut einer Studie des Harvard Business Reviews macht das Miteinander mit Leuten, die nicht in derselben Organisation wie du angestellt sind, die Existenz einer separaten „Work Persona” obsolet. Was das bedeutet? Wenn du in deinem Büro damit struggelst, die interne Firmenpolitik zu meistern – also niemandem auf die Füße zu treten, aber gleichzeitig nicht zum totalen Fußabtreter zu werden – spielt dies fürs Coworking keine Rolle. Direkter Wettbewerb existiert kaum, was jedem die Möglichkeit gibt, das authentische Selbst zu zeigen. Ein riesiger Pluspunkt.
Weniger CO₂.
Gut, wenn du immer von Zuhause arbeitest, dann hast du gar keinen Arbeitsweg, also keinen CO₂-Ausstoß durch Auto und Co… Wenn du jedoch ins Büro pendeln würdest, und zwar vor allem weitere Strecken mit dem Pkw, dann punktet der Coworking-Space. Im Best-Case-Szenario kannst du einfach kurz dorthin radeln oder zu Fuß gehen.
Verbesserte Work-Life-Balance.
Im Homeoffice fehlt – so wie wir es alle mittlerweile aus eigener Erfahrung kennen – die räumliche Trennung zwischen Arbeit und Downtime. Der Küchentisch teilt sich seine Funktion als Arbeitszimmer, Essecke und für Hangouts mit deinen WG-Buddies? Genau das ist das Problem. Wenn du ein Coworking-Office nutzt, kannst du deinen Arbeitstag so planen, wie es dir passt und schaffst trotzdem die nötige räumliche Distanz zwischen deinem Arbeitstag und deiner Freizeit.
Mögliche Verhinderung der „Landflucht”.
Wenn der Coworking-Space die Möglichkeit bietet, auch in Regionen oder Städten zu arbeiten, die weniger Industrie und Arbeitsplätze bieten, dann verhindert das möglicherweise die Abwanderung vieler Menschen in die nächstgelegene Stadt. Nicht jede:r fühlt sich in der Metropole zuhause – doch ist oftmals, aufgrund des breiteren Jobangebots, dazu gezwungen, doch dorthin zu ziehen. Coworking-Spaces haben das Potenzial dazu, das Leben in kleineren Städten ansprechender zu gestalten.
Doch mal die Vorteile beiseite, hat die Arbeit im Coworking-Space eigentlich auch Nachteile? Jap, hat sie. Wir zeigen dir ein paar.
Lärm und Unruhe.
Auch wenn viele der Coworking-Spaces separate Besprechungsräume bieten, nimmt die Hauptfläche noch immer die Form eines Großraumbüros an. Bist du jemand, der Ruhe zum Arbeiten braucht, oder hast gar einen Job, der äußerste Konzentration voraussetzt, denn ist das womöglich kein guter Fit für dich.
Geldausgeben & „Anreisen”.
Ist eigentlich recht selbsterklärend. Zuhause zahlst du nichts dafür, dich zum Arbeiten vor deinem Laptop zu platzieren, im Coworking-Space blechst du in der Regel über 200 Euro. Zusätzlich musst du dein Zuhause verlassen, was möglicherweise Zeit kostet.
Erhöhtes Diebstahlrisiko.
Wenn du den Fix Desk gewählt hast, dann bietet dir das die Möglichkeit, deine Sachen an deinem Platz aufzubewahren. Du musst sie nicht jeden Tag wieder neu ausbreiten. Leider weiß man jedoch nie, mit wem man den Coworking-Bereich teilt. Besonders, wenn du an sensiblen Daten arbeitest, könnte es brenzlig werden, sollten diese Außenstehenden in die Hände fallen. Dann heißt es, lieber alles einpacken als es später zu bereuen.
Das Wichtigste zuerst: Auch wenn sich der Coworking-Space womöglich wie die polierte Version deines eigenen Wohnzimmers anfühlt, so bedeutet dies nicht, dass du dich auch so verhalten kannst. Der Space ist nicht gleich dein Zuhause und du solltest unbedingt auf Nummer sichergehen und deine Sachen nicht unbeaufsichtigt liegenlassen.
Leider ist es so, dass wir unsere Augen nicht immer überall haben können. So kann es trotz allem passieren, dass jemand deine Headphones mitgehen lässt, während du dich gerade mit deinem Coworker-Nachbarn unterhältst. Klasse. Das Ganze ist etwas weniger deprimierend, solltest du vorgesorgt und dir im Vorhinein den passenden Diebstahlschutz gesichert haben.
Möchtest du deine Sachen, inklusive deines Smartphones und jeglicher anderer Elektronik, gegen Diebstahl versichern, dann kannst du das ganz einfach für ein paar Euro im Monat tun. Hol’ dir hierzu eine Lemonade Hausratversicherung mit Anti-Diebstahl Add-On. Egal, ob du Zuhause bist, in einem Café sitzt oder im Coworking-Space in die Tasten haust, wir schützen dich, wenn jemand dein Zeug klaut. Wir versichern dich sogar, während du bis zu drei Monate durch die Welt reist (hallo Coworking-Spaces in New York, Paris und Barcelona!).
Ein kleiner Disclaimer: Normalerweise fallen ausschließlich Sachen, die du privat nutzt, unter den Schutz der Hausratversicherung. Wir decken also keine reinen Arbeitslaptops ab, sondern nur welche, die du mindestens zu 50 Prozent privat nutzt. Kommt es nun zum Diebstahl eines Laptops, den du 50/50 zwischen Arbeit und Netflixen aufteilst, dann übernehmen wir in der Regel die Hälfte der anfallenden Kosten – soweit du das Anti-Diebstahl Paket zu deiner Police hinzugefügt hast. Für einen privaten Laptop hingegen erstatten wir den gesamten Wiederbeschaffungswert.
Eine Sache noch, wir haben ja schon festgestellt, dass du deine Sachen nicht unbeaufsichtigt liegenlassen solltest – ähnliches gilt auch für dein Fahrrad. Stell’ es nie irgendwo ab, ohne es vorher abzuschließen – sonst kann dir leider noch nicht mal dein Versicherer bei einem möglichen Diebstahl den Rücken freihalten.
Wie du dir bestimmt denken kannst, haben auch die Coworking-Space – so wie die meisten Unternehmen – durch die Pandemie einen herben Rückschlag erlitten. Wie wir bereits angesprochen haben, mussten viele der Spaces geplante Community-Projekte und Veranstaltungen in den Wind schießen und sich zusätzlich verkleinern. Die Angst vor Keimen verträgt sich einfach nicht gut mit einem Raum voller fremder Leute.
Trotz allem schauen wir positiv auf die Zukunft, was das Coworking als Alternative zu traditionellen Arbeitsmodellen angeht. Dieser Meinung schließt sich auch Elisabeth von Stackelberg-Teicke, Mitgründerin eines Coworking-Spaces in Berlin, an. Sie hat gegenüber dem Business-Insider angemerkt, dass sich der Drang nach der Freiheit von überall her zu arbeiten durch Corona noch verstärkt hat.
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