Pro-Tipps fürs Fahrradfahren im Winter
Fahrradfahren im Winter ist nicht ohne. Unsere Tipps helfen dir dabei, dich besser auf die erschwerten Bedingungen vorzubereiten.
Fahrradfahren im Winter ist nicht ohne. Unsere Tipps helfen dir dabei, dich besser auf die erschwerten Bedingungen vorzubereiten.
Hast du beschlossen, dieses Jahr deinen Drahtesel nicht wie sonst den ganzen Herbst und Winter über in den Keller zu verbannen? Good for you! In der kalten Jahreszeit weiterhin von A nach B zu radeln, qualifiziert dich nicht nur als Hardcore-Biker:in, sondern hilft womöglich auch im Kampf gegen den allzeit gefürchteten Winterblues. Abgesehen davon hält es dich einfach fit!
Knapp 30 Prozent der Deutschen fallen laut einer Forsa-Umfrage unter die Kategorie der „Dauerfahrer:innen”, die sich von ein bisschen Regen oder ein paar Schneeflocken nicht davon abhalten lassen, sich das ganze Jahr über in den Sattel zu schwingen (in Hamburg liegt die Zahl übrigens bei fast 40 Prozent).
Triffst du die winterliche Pro-Bike-Entscheidung, solltest du dich unbedingt auf die erschwerten Bedingungen vorbereiten – damit du weder dich selbst noch andere verletzt und auch keine Leitplanke oder Straßenschilder in Mitleidenschaft gezogen werden.
Hier kommen wir ins Spiel: Wir geben Tipps zum Radfahren in der kalten Jahreszeit, inklusive Schlechtwetter-Fahrradweisheiten unseres Lemonade Teams aus dem Amsterdam Office, das auch bei Wind und Wetter die Fortbewegung mit dem Fahrrad allem anderen vorzieht.
Die richtigen Reifen für den Anlass
Ok, unser erster Stopp: deine Reifen. Diese sind einem glitschigen, vereisten oder holprigen Untergrund am meisten ausgesetzt. Die Art und Beschaffenheit deiner Reifen kann demnach einen großen Unterschied machen, ob deine Radtour in einem angenehmen Naturerlebnis oder in einer beängstigenden Rutschpartie endet.
Nennst du ein schniekes Rennrad dein Eigen, das dünne Reifen und kaum Profil hat, bietet sich dieses weniger für Herbst- und Winterwetter an. Laut Lemonader Artem R. solltest du auf keinen Fall mit Reifen, die kein Profil haben, auf vereiste Straßen fahren. Wie du dir vorstellen kannst, hast du mit diesen kaum Grip und es kann böse enden. Hast du jedoch bereits ein Mountainbike mit breiten Reifen und tiefem Profil, dann bist du für schlechtes Wetter auf jeden Fall besser gerüstet.
Pro-Tipp von der Webseite von Stadler, eigenen Aussagen zufolge „Deutschlands größtem Zweiradcenter”: Lass’ etwas Luft aus deinen Fahrradreifen – nämlich bis auf das vom Hersteller angegebene Mindestmaß. Dadurch ist der Reifen „platter” und seine Auflagefläche vergrößert sich.
Spike-Fahrradreifen für die ultimative Experience
Und wenn’s ganz Dicke kommt – wir sprechen hier von sehr verschneiten Regionen, Blitz- oder Glatteis –, dann kannst du dir überlegen, dir Fahrrad-Winterreifen zuzulegen (jap genau, die gibt’s nicht nur für dein Auto!). Doch Vorsicht – kaufst du dir blind einfach ein Paar breitere Reifen, passen diese eventuell nicht mehr unter einen Fahrradrahmen. Hier hilft ein Check’ mit dem Fahrradladen deines Vertrauens (die können die Reifen dann auch gleich montieren), oder ein kurzer Google-Search, um zu checken welche Reifen zu welchem Bike(-Rahmen) passen.
In der Regel kannst du, wenn’s zu Fahrrad-Winterreifen kommt, zwischen zwei Reifentypen unterscheiden: die, die „nur” ein tiefes Profil haben, und die, die zusätzlich mit sogenannten Spikes ausgerüstet sind. Spikes sind kleine Metallstifte, die sich in den Boden bohren und dir somit zusätzlichen Halt geben. Die bespikten Reifen müssen übrigens, bevor du sie Outdoors testest, laut Utopia für mindestens 30 Kilometer auf Asphalt „eingefahren” werden.
Wenn die Bedingungen jedoch so schlecht sind, dass du Spikereifen benötigst, ist es eventuell empfehlenswert, ganz aufs Fahrrad zu verzichten und stattdessen auf die Öffis umzusteigen.
Lässt du nun den Blick an deinem Bike etwas höher wandern, kannst du feststellen, ob dieses bereits mit einem Schutzblech ausgerüstet ist oder nicht. Bei schlechtem Wetter schützt dich das gute Stück gegen aufspritzenden Schlamm, Pfützenwasser und Co. – und nicht nur dich, auch die Radler:innen, die hinter dir herfahren. Das Schutzblech sollte für den Rundumschutz über Vorder- und Hinterrad angebracht werden. The good news: Normalerweise ist dein Citybike schon mit einem Schutzblech ausgerüstet. Und möchtest du richtig auf Nummer sicher gehen oder hast keine Möglichkeit, ein Schutzblech anzubringen, dann empfiehlt Lemonader Ron V. einen Ass Saver, eine Art Sattel-Schutzblech. Die ultimative Erfindung des „Ass-Savers” ermöglicht es deinem Allerwertesten, auch bei nassen und dreckigen Straßen trocken zu bleiben.
Die passende Beleuchtung zum Fahrradfahren im Winter – Fahrradlichter und Reflektoren
Um eins vorwegzunehmen, eine angemessene Fahrradbeleuchtung ist nicht nur extrem sinnvoll, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben.
Als allgemeine Regel solltest du die folgenden Lichter anbringen:
Klingt sinnvoll, wenn man sich überlegt, dass wir in der kalten Jahreszeit in der Regel im Dunkeln das Haus verlassen und im Dunkeln wieder zurückkommen (wenn nicht gerade Lockdown, oder WFH angesagt ist, versteht sich). Da solltest du besonders im Straßenverkehr immer und überall von anderen wahrgenommen werden können und selbst gut sehen, was sich um dich herum befindet.
Hier kannst du bei Interesse mehr Infos zum Thema Fahrradlichter finden. Die Seite hat nochmal alles ins Detail aufgelistet und du kannst erfahren, wie viel du blechen musst, falls du dein Bike nicht mit allen Leuchtmitteln ausgerüstet hast (und erwischt wirst). Apropos Wahrnehmen: Lemonaderin Elske H. schlägt vor, eine hochwertige (und laute!) Fahrradklingel am Rad anzubringen. Mit dieser kannst du andere, die entweder zu langsam fahren, oder einfach im Weg sind, warnen. Bei schlechter Sicht durch Regen, Schnee oder Wind noch viel wichtiger.
Die richtige Fahrrad-Nachsorge nach jedem Outing
Deinem Fahrrad nicht nur vor dem eigentlichen Bike-Tripp die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, sondern zusätzliche Nachsorge zu leisten, ist laut Lemonader Ron V. besonders wichtig.
„Stell’ sicher, dass du dein Fahrrad nach jedem Outing ordentlich reinigst. Gerade im Winter gibt es auf den Straßen Unmengen an Dreck und Salz, die dein Fahrrad einfach nur killen. Behandle es gut.”
Langsam fahren, Abstand halten.
Okay, lass’ uns mit dem Offensichtlichen beginnen. Wenn du denkst, dass die Straßen bzw. Radwege glatt sein könnten, dann fahr’ einfach etwas langsamer. So kannst du schneller auf Veränderungen und mögliche Gefahren reagieren. Außerdem empfehlen wir dir, einen größeren Abstand zu anderen Radler:innen, Fußgänger:innen etc. zu halten – damit du, falls erforderlich, noch genug Zeit hast, auszuweichen oder das Bike ausrollen zu lassen.
Auf Sparflamme Bremsen und Lenken.
Generell gilt, beides so wenig wie möglich. Unser Lemonade Team in Amsterdam empfiehlt einstimmig, bei Glatteis, oder auf einer Schneedecke extreme Lenkbewegungen zu vermeiden oder das Lenken auf ein Minimum zu reduzieren. Für Bremsen gilt dasselbe – ist der Untergrund rutschig, womöglich durch nasse Blätter oder Eis, dann vermeide starkes Bremsen. Fahr’ lieber langsam und lass’ dein Fahrrad ausrollen.
Fahrradsattel anpassen.
Der Deutsche Fahrradclub schreibt auf seiner Webseite, dass es Sinn machen kann, den Sattel deines Fahrrads etwas niedriger zu stellen. So können deine Beine, wenn’s brenzlig wird, den Boden berühren. Den Sattel solltest du jedoch ganz bald wieder auf die Originalhöhe zurückstellen, sonst könntest du Knieschmerzen bekommen (noch mehr als vom ständigen Sitzen vor deinem Laptop!).
Das richtige Atmen nicht vergessen.
Ist es draußen kalt, ist die richtige Atemtechnik beim Radeln extrem wichtig. Bike Citizens sprach dazu mit Sportarzt und Gesundheitsexperten Dr. Piero Lercher. Dieser empfiehlt, bei extremer Kälte auf dem Bike durch die Nase ein- und den Mund auszuatmen (also im Endeffekt dieselbe Technik wie fürs Joggen).
Das A und O beim Fahrradfahren im Winter: sicherstellen, dass dein Körper der kalten Luft so wenig wie möglich ausgesetzt ist. Das gilt besonders, solltest du eher schnell mit dem Bike (Fahrrad oder E-Bike) unterwegs sein. Ist das der Fall, nimmst du die Kälte noch einmal auf einem ganz anderen Level wahr. Warum das so ist? Das Phänomen nennt sich Windchill-Effekt: Der kalte Wind trägt die warme Luftschicht, die sich an deiner Hautoberfläche befindet, ab – du bist dem Wind viel krasser ausgesetzt. Richtig wahrnehmen tust du den Effekt jedoch, laut dem Outdoor-Magazin Bergzeit, erst bei kalten Temperaturen, also wenn die Außentemperatur bei unter 10 Grad liegt (Nerd-Alert: dann kann man den Effekt sogar berechnen).
Also, was ist die beste Fahrradbekleidung im Winter? Wir fassen die Highlights zusammen:
Generell lohnt es sich, mehrere Lagen anzuziehen. Zur Not kannst du noch was ausziehen, aber besonders im Winter ist es gut, wettertechnisch auf alles vorbereitet zu sein. Als äußerste Schicht bietet sich oftmals ein Regen- oder Softshell Jacke an, über die du eine reflektierende Weste trägst. So wird nicht nur der Fahrtwind abgehalten, sondern du kannst zudem im Straßenverkehr besser gespottet werden.
Stell’ sicher, dass die Handschuhe gleichzeitig wärmen, den Wind abhalten und wasserabweisend sind. Lemonader Max von A. teilt seinen Handschuh-Geheimtipp mit uns:
„Die Handschuhe von Hestra, einer schwedischen Traditionsmarke, sind auf dem Bike meine erste Wahl. Ich würde sie in zwei Worten beschreiben: Qualität und Komfort.”
Alternativ oder zusätzlich lohnt sich ein Multifunktionstuch, das entweder deinen Hals vor Kälte schützt, oder das du als Stirnband oder Mütze tragen kannst.
Möchtest du auch bei Regen und Schnee mit trockenen Füßen ankommen, dann empfiehlt das Lemonade Team sogenannte Überschuhe. Du kann sie als dir als „eine Art Stulpen vorstellen, die die Füße trocken halten”.
Müssen wir eigentlich nicht extra dazusagen. Der Fahrradhelm ist das absolute Basic, um dich sicher mit deinem Zweirad fortzubewegen. Spannend ist, dass es Fahrradhelme mit Visier gibt. Die lohnen sich eventuell, solltest du extra sportlich unterwegs sein, oder beispielsweise an der Küste wohnen, wo es immer weht. Das Visier hält den kalten Wind, Schneeflocken und Co. aus deinem Gesicht. Alternativ kommt eventuell eine einfache Fahrradbrille für dich infrage.
Normalerweise musst du, wenn möglich, den Fahrradweg nutzen und kannst nicht einfach auf der Straße radeln. Leider passiert es recht oft, dass Fahrradwege als Schnee- und Matsch-Abladestelle genutzt werden. Spottest du so einen nicht geräumten Fahrradweg, kannst du das melden. Gesetzlich ist es nämlich vorgeschrieben, die Wege von Schnee und Eis freizuräumen. Wohnst du in Berlin, kannst du beispielsweise kurz hier anrufen.
Ein wichtiger Tipp am Schluss von Lemonaderin Elske H.:
„Wenn ich ganz durchgefroren von meinem täglichen Fahrradtripp nach Hause komme, dann hilft nur eine heiße Schokolade mit Marshmallows, um mich aufzuwärmen. Es gibt nichts Gemütlicheres, und nichts, was meine Kinder in diesem Moment happier macht.”
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Was passiert, wenn es doch mal hart auf hart kommen sollte; wenn du ausrutschst und einen Unfall mit deinem Fahrrad baust (wir hoffen, das passiert nie)? Für einen solchen Fall kommt ausschließlich eine spezielle Fahrradversicherung auf. Gut zu wissen: Wird dein Fahrrad gestohlen, springt Lemonade für dich ein. Jedenfalls, wenn du vorgesorgt und dir eine Lemonade Hausratversicherung mit Anti-Diebstahl Add-On geholt hast. Dann ist der Diebstahl zwar noch immer gemein und super nervig, aber schlägt sich nicht mehr ganz so stark auf dein Portemonnaie.
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