Welche Versicherung deckt Unwetterschäden ab?
Dass Unwetter Schäden anrichten können, ist nicht neu. Doch das Ausmaß der Schäden in den letzten Jahren ist es, was viele Versicherungsfragen aufwirft.
Dass Unwetter Schäden anrichten können, ist nicht neu. Doch das Ausmaß der Schäden in den letzten Jahren ist es, was viele Versicherungsfragen aufwirft.
Die extremen Wetterereignisse und die darauf folgende Flutkatastrophe in Deutschland, besonders in NRW und Rheinland-Pfalz, haben uns schockiert und unsere Gedanken sind in erster Linie bei den Betroffenen und deren Angehörigen.
Gleichzeitig hat die Extremsituation einige (Versicherungs-)Fragen aufgeworfen.
Aus diesem Grund haben wir uns zusammengesetzt, um deine dringendsten Fragen – beispielsweise welche Versicherungen Überschwemmungs- und Sturmschäden abdecken – zu klären.
Kommt es zu Schäden am Wohngebäude, also den eigentlichen Gebäudebestandteilen, wie beispielsweise den Wänden, dem Dach, oder den Fenstern, sowie an fest eingebauten Elementen (z.B. deinem Parkett oder der Heizungsanlage), dann ist das ein Fall für die Wohngebäudeversicherung.
Sind deine Sachen, wie deine Schränke, Laptop und Co. beschädigt worden, dann springt die Hausratversicherung ein.
Jedoch sind bei beiden, Hausrat- sowie Gebäudeversicherung, Unwetterschäden in der Basispolice meist nur sehr eingeschränkt abgedeckt oder gar nicht erst enthalten. Es werden ausschließlich Schäden, die durch einen Sturm mit Windstärke 8 und stärker oder Hagel entstanden sind, übernommen.
Hol’ dir hier einen kurzen Überblick darüber, welche Schäden von der Basis-Hausratpolice abgedeckt werden:
Um Fälle, die über den Basisschutz hinausgehen, abzudecken, musst du den Zusatzbaustein ‘Elementarschäden’ mit in deine Gebäude- bzw. Hausratpolice aufnehmen. Dieser lässt sich in den meisten Fällen ganz einfach gegen einen Aufpreis hinzufügen und deckt folgenden Unwetterschäden ab:
Der Unterschied zwischen den beiden liegt darin, wo genau das Wasser herkommt. Bei einer Überschwemmung kommt das Wasser von draußen rein, beispielsweise wenn ein Fluss über die Ufer tritt und durch deine Kellerfenster oder die Wohnungstür in deinen Wohnraum eintritt. Man spricht erst dann von einer Überschwemmung, wenn dein Fußboden komplett mit Wasser bedeckt ist. Rückstau hingegen entsteht, wenn die Kanalisation, beispielsweise durch extremen Regenfall, übervoll ist. Das Übermaß an Wasser bahnt sich einen Weg in deine Abflussleitungen und deine Hausanschlüsse – und tritt durch deine Waschbecken, Toiletten etc. zurück ins Haus.
Neben den gerade aufgezählten Fällen deckt die Elementarschadenversicherung in der Regel auch Schäden durch Blitzschlag (einschließlich Überspannung durch Blitzeinschlag), Erdbeben, Erdsenkungen, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbrüche ab.
Hast du bereits eine Lemonade Hausratpolice (Gebäudeversicherungen bieten wir noch nicht an), kannst du ganz einfach und innerhalb weniger Klicks das Extremwetter Paket zu deiner bestehenden Versicherung hinzufügen. Dieses deckt alle schon erwähnten Elementarschäden ab. Außerdem schließt die Hausratversicherung weitere Deckungen mit ein, die relevant für dich sein könnten, sollte es zu einem Unwetterschaden gekommen sein. Mehr dazu gleich.
Zusätzlicher Schutz im Rahmen der Hausratversicherung:
Die Hausratversicherung übernimmt zusätzliche Kosten, um deine Sachen zu schützen, beispielsweise für Aufräumarbeiten, oder den Transport deines Hab und Guts in ein Zwischenlager.
Und steckst du richtig in der Misere und dein Haus oder deine Wohnung ist aufgrund von gedeckten Schäden für eine gewisse Zeit unbewohnbar, übernimmt die Hausratversicherung zusätzlich für eine gewisse Zeit die Kosten für die Hotelübernachtung und zusätzliche Lebenshaltungskosten. Stell’ aber unbedingt vorher sicher, dass dieser Zusatzschutz auch Teil deiner Police ist. Bei Lemonade nennt sich der Zusatz übrigens ‘temporäre Unterkunft’ und du kannst eine Deckung von bis zu 50.000 Euro wählen und frei entscheiden, ob du lieber in ein Hotel oder ein Airbnb gehen möchtest.
Wenn du in einer Region in Ufernähe wohnen solltest, also in einem Gebiet mit erhöhtem Hochwasserrisiko, dann musst du sogenannte Rückschlagklappen in deinem Haus anbringen. Das gilt besonders für überflutungsgefährdete Räume, wie deinen Keller. Die speziellen Klappen werden in deine Abwasserrohre eingesetzt und stellen sicher, dass das Abwasser nur in eine Richtung – nämlich aus dem Haus raus – läuft. Sie bieten also Schutz gegen ‘Rückstau’. Wenn es für dich nicht ganz ersichtlich ist, ob dein Wohngebiet nun hochwassergefährdet ist, oder nicht, überprüfe am besten, in welcher ZÜRS-Zone, aka Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen, dein Zuhause liegt.
Auch wichtig zu wissen: Lässt du bei Starkregen deine Fenster offen, es regnet rein und führt beispielsweise zu Wasserschäden an deinem Parkett und ein paar Möbeln, wird dieser Fall nicht von deiner Hausrat- oder Gebäudeversicherung gedeckt.
Liegt dein Haus in einer Risikozone, kostet es eventuell relativ viel, dieses gegen Elementarschäden abzusichern. Eigentlich verständlich, da dein Versicherer davon ausgehen muss, dass es sehr wahrscheinlich zu Schadensfällen kommen wird, und er in diesem Fall für diese aufkommen muss. Du bezahlst also extra für das erhöhte Risiko auf Seiten deiner Versicherung. Jedoch kann es vorkommen, dass, sollte dein Zuhause bereits von Elementarschäden betroffen worden sein, es schwierig für dich wird, einen neuen Versicherer zu finden, der dich überhaupt erst aufnimmt.
Für solche Schäden kommt die Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung auf. Aufgepasst: Auch diese beiden sind, genau wie Hausrat- und Gebäudeversicherung, keine Pflichtversicherungen. Es ist also Eigeninitiative von deiner Seite aus gefordert, da dich niemand daran erinnern wird, dir diese Versicherungen auch wirklich zuzulegen.
Unwetterschäden, wie Schäden an deinem Auto durch Überschwemmung, Blitzschlag, Sturm und Hagel werden in der Regel bereits von deiner Teilkaskoversicherung abgedeckt. Wenn also Teile eines durch starken Sturm abgeknickten Baums die Motorhaube deines Autos beschädigen, oder es Dellen durch starken Hagel davonträgt, ist dies versichert.
Jedoch deckt die Teilkaskoversicherung in der Regel selbst verschuldete Schäden nur bedingt oder gar nicht erst ab. Wenn du beispielsweise dein Auto in einem Gebiet geparkt hast, das vorher als überschwemmungsgefährdet markiert wurde und es wird durch steigendes Wasser beschädigt, dann kommt nur die Vollkaskoversicherung für den Schaden auf.
Gut zu wissen: Viele Versicherungen übernehmen anfallende Reparaturkosten oder Schäden allgemein jedoch nur, wenn du den Schaden an deinem Auto innerhalb einer Woche meldest.
In diesen Fällen springt in der Regel deine private Haftpflichtversicherung ein. Damit du dir das Ganze besser in der Praxis vorstellen kannst, hier zwei Fälle, die deine Privathaftpflicht im Kontext von Unwetterschäden abdecken würde:
1. Durch einen Sturm hat sich eine Dachziegel von deinem Haus gelöst, die das Haus des:der Nachbar:in beschädigt.
2. Ein Baum aus deinem Garten wurde durch Hochwasser entwurzelt und ist auf das Gartenhäuschen im angrenzenden Grundstück gefallen.
1. Sicherstellen, dass du selbst und alle deine Lieben (inklusive deiner Haustiere) in Sicherheit sind.
2. Fotos machen und Videos vom Schaden aufnehmen, damit du alles direkt deinem Versicherer melden kannst. Am besten so viele Infos wie möglich sammeln.
3. Schadensminderungspflicht einhalten: Damit sich der Schaden nicht verschlimmert, bist du dazu verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, die diesen einschränken/ dazu beitragen, dass sich dieser nicht unnötig verschlimmert. Dies kann, je nach Art des Vorfalls bedeuten, dass du beispielsweise Sachen in Sicherheit bringst, oder einen Klempner oder die Feuerwehr rufst. In der Regel ist es so, dass dein Versicherer dir die damit verbundenen Kosten, die für angemessene und notwendige Maßnahmen nötig sind, erstattet.
Aber schließe dich am besten als Allererstes mit deinem Versicher kurz, um zu erfahren, was genau zu tun ist.
4. Wasser und Schlamm aus deinem Zuhause entfernen. Stell’ aber sicher, dass der Schlamm, wenn möglich nicht direkt mit deiner Haut in Berührung kommt. Da das Wasser teilweise aus der Kanalisation kommt und man nicht weiß, was es noch so mit weggeschwemmt hat, können Keime und Krankheiten übertragen werden.
5. Räume säubern und Trocknungsgeräte aufstellen – hiermit sind Bautrockner und eventuell Heizgeräte gemeint, falls du welche besorgen kannst. In Unwettersituationen, die Überflutungen mit sich bringen, werden diese schnell zu einem raren Gut.
6. Kein Obst und Gemüse oder generell Nahrungsmittel essen, die mit dem Wasser in Berührung gekommen sind.
Das Deutsche Rote Kreuz ist seit der Flutkatastrophe im Dauereinsatz, und zwar mit Wasser, Essen sowie mobiler Gesundheits- und psychologischer Versorgung. Momentan verteilt es noch immer warme Mahlzeiten in den betroffenen Gebieten, und wird dort eigenen Aussagen nach noch Wochen und Monate beschäftigt sein, um beispielsweise die Trinkwasserversorgung wieder herzustellen.
Die Aktion Deutschland hilft, ein Bündnis deutscher Hilfsaktionen, unterstützt Betroffene auf ähnliche Weise wie das DRK. Sie helfen in Form von Notunterkünften, medizinischer und psychologischer Betreuung und beim Wiederaufbau zerstörter Gebiete.
Natürlich hoffen wir alle, dass eine solche Naturkatastrophe nicht noch einmal passiert bzw. dass uns extreme Wetterereignisse weitgehend verschonen. Für den Fall der Fälle und zur besseren Vorbereitung hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe jedoch eine Liste zusammengestellt, wie man sich am besten auf Hochwassersituationen vorbereitet und was genau bei Hochwasser zu tun ist.
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