Umzug in deine erste Wohnung? Diese Versicherungen machen Sinn.

Der Für-Immer-Auszug aus Hotel Mama bringt nicht nur Freiheiten, sondern auch einige Hindernisse mit sich. Lass’ das Thema Versicherungen nicht dazuzählen.

Team LemonadeTeam Lemonade

Laut einer Statista-Studie ziehen deutsche Frauen durchschnittlich das erste Mal mit 23 Jahren von Zuhause aus, während Tag X bei Männern erst mit 24,5 Jahren eintritt.

Egal wie alt du bist, ein Umzug in die erste Wohnung, fernab vom Hotel Mama, bringt so einige To-dos und Responsibilities mit sich, darunter die Wahl der wichtigsten Versicherungen, die deine neugewonnene Unabhängigkeit schützen und unterstützen. 

Doch wie schlägt man sich am schnellsten durch den scheinbar undurchdringlichen Versicherungsdschungel? Mit etwas Hilfe. Wir featuren die Versicherungen, die für dich und dein neues Zuhause Sinn machen, und zwar ohne Schnörkel und in einfachen Worten. Außerdem bringen wir einige zusätzliche Tipps, die dir das Mieter:innen-Leben erleichtern.

Erste eigene Wohnung

Lass’ uns direkt bei der Versicherung einsteigen, die als neue:r Mieter:in nicht wegzudenken ist.

Die Privathaftpflichtversicherung – springt immer ein, wenn’s um andere geht

Recap – was ist die Privathaftpflicht und was deckt sie ab?

Die private Haftpflichtversicherung deckt dich ab, wenn du aus Versehen andere verletzt oder ihre Sachen beschädigst oder zerstörst. Lässt du also deinen Föhn ins Waschbecken fallen und eine Ecke platzt ab, dann springt die Privathaftpflicht ein. Dasselbe gilt, sollte dir einer deiner Töpfe aus der Hand rutschen und einen Riss in die Küchenfliesen zaubern (Nerd-Alert: nennt sich Mietsachschaden).

Doch nicht nur Schäden durch dich sind abgedeckt, sondern auch solche, die deine kleinen Haustiere eventuell an der Mietwohnung hervorrufen (hallo Kratzer im Parkett und angenagte Türrahmen!) fallen unter die Privathaftpflicht. Nur Hunde und Pferde sind in der Regel ausgeschlossen und brauchen eine Extra-Police für Hunde- oder Pferdehalter.

Ein weiterer Bonus: Schlüsselverlust ist mit drin. Wenn dir also der Key zu deiner Mietwohnung abhandenkommt – durch Diebstahl oder einfach, weil du ihn verloren hast, dann ist auch das ein Fall für deine Versicherung. Sie ersetzt den Schlüssel selbst sowie das zugehörige Schloss und wenn’s sein muss, sogar die gesamte Schließanlage. 

Wichtig: Wie oben schon angesprochen, geht’s bei der Privathaftpflicht prinzipiell immer um andere und deren Sachen. Lässt du aus Versehen dein eigenes MacBook fallen und das Display zerspringt, dann gilt Shit happens. Das Ganze nennt sich Eigenschaden und ist nicht unter der Privathaftpflicht abgedeckt.

Doch bevor wir uns noch tiefer in die Materie Privathaftpflicht vorarbeiten, stellt sich die Frage, ob du überhaupt eine eigene Privathaftpflicht brauchst. Reicht eventuell bereits die deiner Eltern aus?

Bist du unter der privaten Haftpflicht deiner Eltern versichert?

Ja, könnte gut sein, dass das der Fall ist. Entgegen allgemeiner Vorstellungen spielt hier der Fakt, dass du in deiner eigenen Bude und nicht mehr Zuhause wohnst, eigentlich keine große Rolle. Sollten deine Eltern also eine Familienversicherung haben, dann fällst du – auch nach deinem Auszug – darunter, wenn eine oder mehrere der Voraussetzungen erfüllst sind, und zwar, wenn du: 

  1. Auf dein Studium wartest.
  2. Gerade an deiner Erstausbildung bist – auch das Erststudium (kann sogar Bachelor und direkt anschließender Master sein) fällt unter diese Kategorie. Solange du keine größeren Pausen dazwischen machst, in denen du schon arbeitest.
  3. Jünger als 25 Jahre alt bist – bei manchen Versicherern liegt hier die Grenze.
  4. Offiziell noch single, also unverheiratet bist.

Für wen gilt die Privathaftpflicht alles? 

Trifft alles nicht zu und du hast dir deine eigene Police gesichert, dann gilt diese natürlich erstmal für dich selbst (duh). Aber auch dein:e Partner:in (in der Regel müsst ihr nicht verheiratet sein!) und andere Familienmitglieder können mit abgedeckt werden, sobald ihr alle im gleichen Zuhause zusammenwohnt. 

Teilst du dir die neue Wohnung mit deiner besseren Hälfte, ist es sogar empfehlenswert, eure Policen zusammenzulegen. Spart Kosten. Und nun auf zur nächsten Versicherung.

Versicherungscheckliste erste Wohnung

Die Hausratversicherung als Good to have

Dein Laptop ist einem Wasserschaden zum Opfer gefallen? In deine Bude wurde eingebrochen und dein Vintage-Schmuck ist seitdem nicht mehr auffindbar? Für genau solche Fälle ist die Hausratversicherung da, um dich aus dem Schlamassel zu ziehen.

Sie schützt deine „losen“  Besitztümer, also alles, was du bei einem Umzug mitnehmen würdest, gegen Schäden, die beispielsweise durch Feuer, Leitungswasser oder Einbruchdiebstahl entstanden sind. 

Eventuell bist du der Annahme, dass du für deine Basic-Möbel-Kollektion von Ikea und dem Flohmarkt, eigentlich keine Versicherung brauchst. Denn wären ein paar der Sachen hin, dann würde das gar keinen allzu großen (finanziellen) Verlust für dich bedeuten. Fair enough. Für die Hausratversicherung zählt jedoch nicht unbedingt der Wert eines einzelnen Gegenstandes, sondern mehr die Summe von allem, was du dir über die Jahre zusammengesammelt hast. Und der Wert aller deiner Anschaffungen zusammengenommen ist meistens höher, als du vorher annehmen würdest!

Nochmal zusammengefasst: Die Versicherung schützt dich im Endeffekt vor dem Worst-Case-Szenario, in dem einige (oder sogar alle!) deiner Sachen –  inklusive Waschmaschine, Elektrogeräte und mitgebrachte Möbel –  beschädigt oder zerstört werden. Und eine Hausratpolice muss echt nicht teuer sein. Günstige Hausratversicherungen (so wie die von Lemonade!) kriegst du schon für wenige Euro im Monat.

Was noch cool ist:  Im Basisschutz der Hausrat ist Einbruchdiebstahl bereits enthalten. Doch wie sieht’s aus mit Diebstahl an anderen Orten? Wird dein angeschlossenes Bike vor deiner Wohnung geklaut oder dein Laptop fällt im Café Langfingern zum Opfer, dann kann das super ärgerlich (und teuer) werden. Manche Versicherungen bieten die Möglichkeit, Diebstahlschutz zur bestehenden Hausratpolice hinzuzufügen. Meistens ist dieser jedoch auf Fahrräder beschränkt. Bei Lemonade nennt sich der Schutz Anti-Diebstahl Paket – das Add-on schützt deinen Drahtesel und den Rest deiner Sachen gegen Diebstahl von überall her. 

Hier nochmal schnell ein Überblick über alle Schadensursachen, die deine Hausratversicherung in der Regel abdeckt:

  • Feuer, Rauch & Explosion
  • Sturm & Hagel
  • Kollisionen eines Fahrzeuges oder Luftfahrzeuges mit deinem Zuhause (wenn ein Auto in deine Wohnung reinfährt und damit deine Sachen zerstört – wir hoffen, das kommt nie vor)
  • Wasserschäden durch bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser (wie einen Rohrbruch oder undichte Geräte)
  • Vandalismus, Raub & Einbruchdiebstahl

Auszug, schön und gut – aber brauchst du jetzt automatisch deine eigene Hausratspolice?

Ab wann brauchst du deine eigene Hausratversicherung?

Die kurze Antwort: Sobald du gefühlt für immer die Zelte bei deinen Eltern abbrichst, also den Lebensmittelpunkt dort aufgibst, ist es Zeit dir eine eigene Versicherung zu holen. Und eigentlich tritt genau das ein, wenn du in die erste eigene Wohnung ziehst und nicht planst, direkt wieder zur Family zurückzuziehen.

Wer ist unter deiner Hausratversicherung mitversichert? 

Auch hier gilt, deine Familienmitglieder, inklusive besserer Hälfte. Doch aufgepasst: Seid ihr – du und dein:e Partner:in gerade zusammengezogen -, dann besorgt euch eine Versicherungspolice, unter der ihr beide abgesichert seid anstatt zwei getrennter Policen. Damit vermeidet ihr eine sogenannte Mehrfachversicherung. Möchtest du mehr zum Thema Hausratversicherung im Kontext des Zusammenziehens erfahren, check’ diesen Post

Achja, und noch was: Falls dein neues Zuhause WG-Format hat, fallen deine Roomies übrigens nicht unter die Kategorie Familienmitglieder, auch wenn’s sich oft so anfühlt. Die WG-Kolleg:innen müssen sich bei vielen Versicherern (inklusive Lemonade) eine eigene Hausrat-Versicherungspolice holen. Doch seien wir mal ehrlich, sollte die Traum-Wohngemeinschaft am Ende den Bach ‘runtergehen, dann bist du mit deiner eigenen Police viel flexibler und kannst dich schneller wieder vom Acker machen.

Übrigens, handelt es sich um dein eigenes Zuhause (also bist du der:die stolze:r Besitzer:in), dann solltest du dich um eine Wohngebäudeversicherung kümmern. Diese sichert dich gegen dieselben Schadensfälle ab wie deine Hausratversicherung, nur schützt sie anstatt deiner beweglichen Sachen Gebäudebestandteile, wie beispielsweise Wände oder Fenster.

Puh, das Versicherungsthema ist erstmal abgehakt. Zeit für einen (kalten) Kaffee und anschließend fix weiter zum nächsten Teil. 

Erste eigene Wohnung Versicherungscheckliste

7 Praktische Verhaltenstipps für die erste eigene Wohnung

Vor dem Einzug (ist nicht nach dem Einzug)

  1. Mietvertrag ordentlich lesen und auch verstehen.

Hast du, so wie wir, eigentlich keinen Plan von Verträgen, dann such’ dir Hilfe. Schalte entweder eine:n deiner Anwaltsfreund:innen ein, oder wende dich direkt an den Mieterverein, wie den in Berlin (wir empfehlen Letzteres). Die Expert:innen haben feine Antennen für unübliche Klauseln und können dir genau sagen, wie fair der Vertrag ist. 

  1. Mietkaution einplanen. 

Die gängigste Methode, deine Mietkaution zu hinterlegen, ist die einer Barkaution. Du überweist die verlangte Summe von bis zu drei Kaltmieten auf ein separates Konto, dessen Bedingungen du vorher mit dem:der Vermieter:in abgesprochen hast. Herrscht bei dir gerade Ebbe in der Spardose, dann check’ die Möglichkeit einer Mietkautionsversicherung.

  1. Einmal Wohnung abgehen + genauestens überprüfen.

Fallen dir Mängel, die vorher nicht angesprochen wurden, ins Auge? Stimmt die Größe der Wohnfläche, so wie im Mietvertrag angegeben?

Nach dem Einzug

  1. Miete pünktlich zahlen. 

Jaja, es klingt spießig, aber wenn du’s nicht tust, kann das leider Konsequenzen haben. Kommt es nämlich zu erheblichen Mietrückständen deinerseits, droht dir laut BGB möglicherweise die fristlose Kündigung. Die Lösung? Ein Dauerauftrag und ein bisschen vorausplanen, damit am Anfang des Monats dein Konto genügend gedeckt ist.

  1. Hausordnung einhalten.

Die Hausordnung definiert, wie’s der Name schon andeutet, Regeln, die in deinem Wohnhaus gelten – beispielsweise, wann Ruhezeiten sind, ob oder wann das Treppenhaus geputzt werden muss. Ganz wichtig und hilft dir, es dir nicht direkt mit den neuen Nachbar:innen zu verscherzen.

  1. Heizen.

Heizen und Lüften sind beides vorgeschrieben. Auch wenn’s verlockend ist, Heizkosten sparen zu wollen, du hast die Pflicht, deine Wohnung, besonders in der kalten Jahreszeit, ordentlich zu heizen. Ansonsten zieht bei dir möglicherweise der Schimmel ein oder es kommt zu anderen unangenehmen Events wie geplatzten Rohre. Hier gibt’s ein paar Tipps zum richtigen Heizen und Lüften, und zwar direkt vom Mieterbund. 

  1. Schäden melden.

Hast du entdeckt, dass die Fenster nicht komplett dicht sind oder dein Wasserhahn langsam durchgerostet ist, dann melde es direkt dem:der Vermieter:in. Wird’s schlimmer und du hast nicht reagiert, geht das ansonsten auf deine Kappe.

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Das war’s erstmal an gut gemeinten Ratschlägen. Hast du noch immer Bock, mehr über deine neuen Rechte und Pflichten als Mieter:in herauszufinden, dann wirf gerne einen Blick auf diesen Post. Hier fassen wir nochmal alles zusammen, was du wissen musst, und zwar im Detail. 

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