Wiederbeschaffungswert
Der Wiederbeschaffungswert, oder Neuwert, ist eine Schätzung davon, wie viel es kosten würde, einen Gegenstand 1 zu 1 oder durch einen ähnlichen zu ersetzen.
Der Wiederbeschaffungswert, oder Neuwert, ist eine Schätzung davon, wie viel es kosten würde, einen Gegenstand 1 zu 1 oder durch einen ähnlichen zu ersetzen.
Stell’ dir den Wiederbeschaffungswert (auch Neuwert genannt) gerne als „Amazon-Preis” dafür vor, wie das Versicherungsunternehmen gestohlene oder beschädigte Dinge bewertet. Es geht darum, für wie viel etwas von derselben Machart, demselben Modell und in ähnlichem Zustand heute verkauft werden würde.
Es gibt in der Regel zwei Arten, wie dich Versicherungsunternehmen ausbezahlen, nachdem dein Schaden genehmigt wurde: Der Versicherer übernimmt entweder den Zeitwert, oder den Wiederbeschaffungswert, auch Neuwert genannt.
Der Wiederbeschaffungswert (Neuwert) ist eine Schätzung, wie viel es zum Schadenzeitpunkt kosten würde, etwas Gestohlenes oder Beschädigtes entweder eins zu eins oder durch einen ähnlichen Gegenstand in Bezug auf Qualität, Machart und Modell, zu ersetzen oder diesen reparieren zu lassen.
Was den Zeitwert vom Wiederbeschaffungswert unterscheidet, ist der Faktor der Wertminderung. So berücksichtigt der Zeitwert den Wertverlust eines Gegenstandes mit der Zeit, beispielsweise durch Verschleiß und Abnutzung, während der Wiederbeschaffungswert dies nicht tut, sondern sich am aktuellen Marktpreis orientiert.
Um den Unterschied noch zu verdeutlichen, check’ weitere Informationen und Anwendungsbeispiele in den folgenden Absätzen.
Wie oben kurz angeschnitten, kannst du dir den Wiederbeschaffungswert als den „Amazon-Preis” eines Gegenstandes vorstellen. Ein Beispiel einer sogenannten Neuwertversicherung, die in der Regel für den Neuwert/Wiederbeschaffungswert deiner beschädigten oder abhanden gekommenen Sachen aufkommt, ist die Hausratversicherung. Auch für die Kfz-Versicherung spielt der Begriff des Wiederbeschaffungswertes eine Rolle. Jedoch kommt der Kfz-Versicherer in der Regel für Wiederbeschaffungswert minus Restwert des Autos, auch Wiederbeschaffungsaufwand für einen gleichwertiges Fahrzeug genannt, auf. Der Restwert ist der Preis, für den die Karosse nach dem Unfall noch auf dem Markt verkauft werden könnte.
Hat dein Auto nun einen Totalschaden (wir hoffen das passiert nie!), kann es auch vorkommen, dass der Restwert bei Null liegt und du die kompletten Wiederbeschaffungskosten ausbezahlt bekommst.
Soweit so gut – nun weiter zum Zeitwert.
Der Zeitwert ist im Vergleich zum Wiederbeschaffungswert wie der „Ebay-Preis” gebrauchter Gegenstände. Ein Beispiel für eine Versicherung, die im bestätigten Schadensfall in der Regel für den Zeitwert aufkommt, ist die Privathaftpflichtversicherung.
Wiederbeschaffungswert und gestohlene Gegenstände
Stell’ dir vor, du hast dir für 580 Euro direkt ein iPhone 7 (das einfachste Modell) gekauft, als es 2016 auf den Markt kam. Zwei Jahre später wurde dein iPhone bei einem Einbruchdiebstahl aus deiner Wohnung geklaut. Du hast den Schaden gemeldet und alle nötigen Dokumente an dein Versicherungsunternehmen geschickt (Originalbeleg, Beschreibung von Machart & Modell, und einen Polizeibericht des Vorfalls). Dasselbe Smartphone kostet heute noch 420 Euro.
Wird nun dein Hausratschaden genehmigt, übernimmt deine Versicherung genau diesen Betrag und zahlt den Wiederbeschaffungspreis von 420 Euro (minus deiner Selbstbeteiligung, solltest du eine gewählt haben).
Zwar könntest du dich fragen, warum du nun auf die zusätzlichen 100 Euro, die du ja bezahlt hast, verzichten musst – aber im Endeffekt kannst du dir für das zurückerhaltene Geld direkt wieder ein neues iPhone 7 auf dem heutigen Markt kaufen. Demnach hast du objektiv gesehen weder einen Gewinn, noch einen Verlust gemacht.
Wiederbeschaffungswert und Rohrbruch
Lass uns einen anderen Blickwinkel einnehmen, bei dem du tatsächlich mehr Geld zurückbekommen könntest, als du ursprünglich bezahlt hast:
Sagen wir, du warst vor ein paar Jahren auf einer Vernissage eines damals noch unbekannten Künstlers. Eines seiner Werke hat dir so gut gefallen, dass du es für 200 Euro ergattert und stolz in deiner Studentenbude aufgehängt hast.
Nun stellen wir uns weiter vor, dass ein Rohrbruch deine Wohnung unter Wasser gesetzt und das Bild bis zur Unkenntlichkeit zerstört hat. In den letzten Jahren seit dem Erwerb des Gemäldes, hat der Künstler leicht an Bekanntheit gewonnen, und seine Bilder sind heute zu einem Wert von 400 Euro erhältlich. In deinem Fall würdest du in der Regel von deiner Hausratversicherung mehr Geld erstattet bekommen (400 Euro), als du ursprünglich ausgegeben hast (200 Euro). Denn auch hier gilt wieder der Grundsatz, dass diese dir den tatsächlichen Verlust in Höhe des Wiederbeschaffungswerts zum Zeitpunkt des Schadens ausbezahlt.
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