Selbstbeteiligung easy erklärt
Mysterium Selbstbeteiligung – wie funktioniert sie und warum gibt es sie überhaupt? Erfahre hier die Top-Facts, und zwar in einfacher Sprache.
Mysterium Selbstbeteiligung – wie funktioniert sie und warum gibt es sie überhaupt? Erfahre hier die Top-Facts, und zwar in einfacher Sprache.
Stell’ dir folgendes Szenario vor: Du bist in ein Gespräch verwickelt und plötzlich fällt das Wort Selbstbeteiligung (tatatam…). Du nickst wissentlich und tust so, als hättest du’s genau durchschaut, um das Thema zurück auf die neu eröffneten Unverpackt-Läden zu lenken. Doch Pustekuchen – jetzt geht’s erstmal um Versicherungen und eigentlich hast du keinen blassen Schimmer, was sich hinter der vermeintlichen Selbstbeteiligung verbirgt. Spoiler-Alarm: Sie ist wichtig. Sie beeinflusst nicht nur, wie viel du zahlen musst, um den Versicherungsschutz zu erhalten, sondern auch den Eindruck, den dein Versicherer von dir erhält sowie die Wahrscheinlichkeit, mit der er überhaupt erst einen Versicherungsvertrag mit dir eingeht. Faszinierend, oder? Später mehr dazu.
Wir sind für dich da, um tiefer in die Materie à la Selbstbeteiligung einzutauchen – und, um dir eine unkomplizierte Erklärung, gespickt mit praktischen Beispielen, zu geben.
Schnall’ dich an, denn hier kommt er, unser Überblick über die wichtigsten Fragen rund um das Thema Selbstbeteiligung:
1. Was ist eine Selbstbeteiligung?
2. Wie funktionieren Selbstbeteiligungen?
3. Warum Versicherungsunternehmen Selbstbeteiligungen anbieten
4. Selbstbeteiligung mit ein paar Fingertipps selbst anpassen
Die Selbstbeteiligung, auch Selbstbehalt oder Eigenanteil genannt, ist der Geldbetrag, den du beim Kauf deiner Versicherungspolice auswählst und der anschließend von allen zukünftigen Schadenszahlungen abgezogen wird.
Gehen wir mal davon aus, dass jemand während eines Einbruchdiebstahls dein 800 Euro teures iPhone mitgehen lassen hat, und deine Selbstbeteiligung bei 300 Euro liegt. Deine Hausratversicherung würde in diesem Fall für 500 Euro des Schadens aufkommen.
Denk’ an die Selbstbeteiligung als deine persönliche Beteiligung am Schaden oder Verlust. Du sagst quasi, „ich verpflichte mich im Falle eines Schadens oder zukünftigen Verlusts zu X Euro, und meine Versicherung übernimmt den Rest”.
Wahrscheinlich klingt es für dich etwas strange, dass du einen monatlichen (oder jährlichen) Beitrag, aka Versicherungsprämie, zahlen musst, und dafür noch nicht mal die volle Versicherungszahlung für deine beschädigten/zerstörten Sachen zurückbekommst, sollte es mal hart auf hart kommen. Aber keine Sorge, wir zoomen unten näher ans Thema ran. Es macht am Ende alles Sinn, versprochen.
Good to know: Normalerweise ist deine Selbstbeteiligung ein bestimmter Betrag, doch einige Unternehmen bieten sie auch als Prozentsatz deiner Versicherungssumme an.
Wenn du dir eine Hausrat– oder Privathaftpflichtversicherung holst, kannst du dich bei Policenabschluss normalerweise für oder gegen eine Selbstbeteiligung entscheiden.
Was du hier wählst, ist deine Beteiligung (der Betrag, der von deiner Schadenszahlung abgezogen wird), sollte etwas mit deinen Sachen passieren (Hausrat), oder solltest du jemand anderem oder dessen Sachen Schaden hinzugefügt haben (private Haftpflicht).
Hier ein paar Beispiele:
Szenario A:
1. Du hast beim Abschluss deiner Police eine Selbstbeteiligung von 150 Euro gewählt.
2. Später reichst du einen Schaden für einen 700 Euro teuren TV ein, der während eines Einbruchdiebstahls gestohlenen wurde.
3. Wird der Schaden genehmigt, übernimmt dein Versicherer 550 Euro (700 Euro minus der Selbstbeteiligung von 150 Euro)
Im Fall der Hausratversicherung sollte die Höhe deiner gewählten Selbstbeteiligung vom Gesamtwert deiner Sachen abhängen. Hast du keinen teuren Kram, ist es eventuell smart, keine oder eine geringe Selbstbeteiligung zu wählen. Denn wenn der gesamte Schaden geringer ist als deine Selbstbeteiligung, macht es keinen Sinn, ihn überhaupt einzureichen – denn dann übernimmt der Versicherer keinerlei Kosten und du musst alles aus eigener Tasche zahlen.
Szenario B:
1. Du hast beim Abschluss deiner Police eine Selbstbeteiligung von 150 Euro gewählt.
2. Deine 100 Euro teuren Kopfhörer fallen einem Wasserschaden zum Opfer (wir hoffen, das passiert nie!).
3. Da der Wiederbeschaffungswert der Kopfhörer geringer ist als deine Selbstbeteiligung, erhältst du in diesem Fall nichts von deinem Versicherer.
Und jetzt fragst du dich möglicherweise … warum wählt nicht einfach jede*r die Option mit gar keiner oder einer super niedrigen Selbstbeteiligung, um sicherzugehen, dass sie*er im Schadensfall nicht auf den Kosten sitzenbleibt?
Faire Frage.
Generell gesehen gilt, je höher deine gewählte Selbstbeteiligung, desto niedriger dein monatlicher Versicherungsbeitrag. Und andersrum: Wenn du keine oder eine niedrige Selbstbeteiligung wählst, fällt deine Prämie in der Regel höher aus.
Erfahre im nächsten Absatz, welche zusätzliche Rolle das Phänomen der Selbstbeteiligung für Versicherungsunternehmen spielt.
Es gibt drei Hauptgründe, warum die Selbstbeteiligung als Teil deiner Versicherungspolice existiert:
1. Vorsichtiges & umsichtiges Verhalten
Wenn du selbst dafür verantwortlich bist, einen Teil der Kosten eines zukünftigen Schadensfalls zu übernehmen, stellst du eher sicher, dass deine Sachen safe sind und verhältst dich auch allgemein weniger risikofreudig. Außerdem reichst du weniger Schadensfälle ein, da diese ja erstmal einen bestimmten Schadenbetrag übersteigen müssen. Kleinere Schäden übernimmst du demnach komplett selbst, was uns direkt zum nächsten Punkt bringt:
2. Weniger Arbeit für das Versicherungsunternehmen
Überleg’ dir mal Folgendes: Wie viele Schadensfälle müssten Versicherer bearbeiten, wenn es jeden noch so kleinen Schaden zu überprüfen gilt? Im Sinne von: verkratzte Sonnenbrillen, abhanden gekommene Schals etc. Das sind ‘ne Menge Schadensfälle, die man abwickeln muss.
Die Kosten, die mit dieser Schadensart verbunden sind, sind enorm. Versicherer müssten dieselbe Zeit darauf verwenden, einen Schaden von 5 Euro zu überprüfen, wie für einen von 5.000 Euro.
Wenn also das Versicherungsunternehmen jeden Schaden für 5 Euro checken würde, würde das definitiv ihre Kapazitäten sprengen. Dann wäre in einigen Fällen der Betrag, den es kostet den Schaden abzuwickeln, höher, als der eigentliche Schaden (Say what?!).
Lass’ uns das Ganze etwas weiterdenken. Wäre das wirklich der Fall, müssten Versicherungsunternehmen deutlich mehr Personal einstellen, oder noch bessere Technologien entwickeln, um den Arbeitsaufwand zu stemmen. Diese Investition muss ja auch irgendwie finanziert werden, und würde auf Kosten deines Versicherungsbeitrags gehen. Also würde jeder, der einen Schaden einreicht, automatisch andere Kunden beeinflussen – und zwar mit der Erhöhung deren Prämien. Tja, super tricky.
3. Geringere Chance, dass deine Versicherung den Vertrag mit dir kündigt
Es ist so, dass wenn du zu viele Schäden einreichst, die bezahlt werden, du die Versicherung viel Geld kostest. Und nun ja – in diesem Fall können sie den Versicherungsvertrag mit dir kündigen und du musst losziehen und dir eine neue Versicherung suchen. Normalerweise fragt diese bei Policenabschluss deine sogenannte Schadenshistorie ab, also die Anzahl der Schadensfälle, die du bisher eingereicht hast. Es kann sogar passieren, dass dich, falls es zu viele sind, gar kein Versicherer mehr annimmt.
Bottom-Line – mit einer höheren vereinbarten Selbstbeteiligung reichst du weniger Schäden ein und verringerst dadurch das Risiko, von deinem Versicherer gekündigt zu werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Versicherungsunternehmen Selbstbeteiligungen dazu nutzen, das Schadensrisiko zu verringern und dazu beitragen, dass die Prämienkosten für alle Versicherungsnehmer so gering wie möglich gehalten werden können. Doch natürlich musst du selbst abwägen, ob eine Selbstbeteiligung für dich persönlich und deine individuellen Bedürfnisse Sinn macht.
Viele empfinden es als äußerst unangenehm, einen Schaden einzureichen und in manchen Fällen geben sie sogar ganz auf, weil es einfach zu viel Aufwand ist.
Es kommt auch vor, dass – wie oben beschrieben – die Selbstbeteiligung höher als der eigentliche Schaden ist, was bedeutet, dass es nicht viel bringt, diesen überhaupt erst zu melden. In wieder anderen Fällen sind Versicherungsnehmer eventuell motiviert, Schäden schlimmer zu machen, als sie eigentlich sind.
Das Einreichen von Schäden sollte eine einfache und fast schon angenehme Sache sein. Alles in allem sind Schäden der Grund, warum wir uns überhaupt erst eine Versicherung holen.
Falls du dich nicht mehr daran erinnerst, welche Selbstbeteiligung du ausgewählt hast, kannst du das ganz einfach in deiner Police nachschauen.
Hast du dich mit Lemonade versichert, öffne einfach deine App (erhältlich für iOS & Android) und check’s ganz easy dort. Übrigens kannst du mit Lemonade eine Selbstbeteiligung zwischen 0 bis 500 Euro wählen.
Solltest du diese irgendwann mal ändern wollen:
1. Klick’ auf die jeweilige Police deren Selbstbeteiligung du anpassen willst und wähle in der oberen Leiste „Bearbeiten” (rechts neben „Übersicht“).
2. Scrolle runter zur „Selbstbeteiligungs-”Kategorie und ändere diese mit ein paar Fingertipps, in dem du aus vier Optionen die passende für dich aussuchst.
3. Voilá. Das Ganze dauert nur ein paar Sekunden, und du erhältst direkt eine Bestätigung mitsamt deiner aktualisierten Police per E-Mail. 🙂
Fun Fact: Du kannst deine Selbstbeteiligung ein paarmal in der App anpassen, ohne auf „Police aktualisieren“ zu klicken, um zu sehen, welchen Einfluss die Höher der Selbstbeteiligung auf deinen monatlichen Beitrag hat.
1. Die Selbstbeteiligung ist ein Betrag, den du bei Policenabschluss aussuchen kannst, und der von deinen zukünftigen Schadenszahlungen abgezogen wird, aka deine Kostenbeteiligung am Versicherungsfall.
2. Generell gesehen bedeutet eine niedrige Selbstbeteiligung einen höheren Beitrag und umgekehrt.
3. Die Selbstbeteiligung existiert, um dich ein bisschen vorsichtiger zu machen und um die Kosten der Versicherungspolicen so niedrig wie möglich für alle zu halten.
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